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the Degree Confluence Project
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Mali : Kayes

2.6 km (1.6 miles) NE of Kéniandikoto, Kayes, Mali
Approx. altitude: 288 m (944 ft)
([?] maps: Google MapQuest OpenStreetMap ConfluenceNavigator)
Antipode: 13°S 169°E

Accuracy: 3 m (9 ft)
Quality: good

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#2: Scrubs to the North #3: 90m outside scrubs - bushfire eastwards #4: Scrubs to the South #5: Scrubs to the West #6: GPS in the scrubs #7: Narrow streets at Bérola #8: Narrow ford - edge up #9: Road to the Confluence #10: Small ford

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  13°N 11°W  

#1: Confluence in the middle of scrubs

(visited by Sabine F and Bernd S)

English version

Deutsch

15-Nov-2011 -- Hinauf auf’s Plateau der Faléa

Transafrika - die Unvollendete: Die sich kontinuierlich verschlechternde Sicherheitslage im Sahel (zumindest für Menschen mit weißer Hautfarbe), steigende Visagebühren mit neuen bürokratischen Hindernissen gepaart mit teuren Flügen und dem faktischen Cut-off der Route durch Angola und Kongo (Dem. Rep.) brachten uns zu der Einsicht, dass wir in Zukunft wohl einen anderen Kulturkreis besuchen sollten. Die 6. Etappe auf der Westroute bringt unseren Toyo daher zurück nach Hause. Dies ist die Fortsetzung von 13N 10W.

Die neue Teerstraße mit Brücke über den Falémé gab uns noch genügend Zeit für einen weiteren Abstecher entlang der Falaise de Tambaoura. Dank zahlreicher Goldminen führt eine breite Piste entlang der Plateaukante und erschließt den Zugang zu zahlreichen Rundhüttensiedlungen, die sich bilderbuchmäßig unter Baobabs an den Fuß der Felswand kuscheln. Doch um zur Konfluenz zu gelangen mussten wir die 250 Meter hohe Wand überwinden, um auf das Hochplateau der Faléa zu kommen.

Leider ist auf Google Earth ein Fußweg nicht von einer Piste zu unterscheiden. Bernd glaubte ohnehin nicht, dass es da irgendwo hoch geht. Mittlerweile begann ich auch zu zweifeln: Wir folgtem gerade einem Wegweiser zum Project Sante Kassama durch ein ausgewaschenes Bachbett. Die Farbausdrucke der Satellitenbilder behaupteten steif und fest, dass Kassama bereits oben auf dem Plateau liegt. Drei Jungs mit ihren Fahrrädern erzählten sogar allen Ernstes, es gäbe „goudron“ – was auch immer die hier am Ende der Welt für „Teer“ halten mögen.

Auf einmal begann der Pfad zu steigen. Kaum breiter als der Toyo führt ein steiler holpriger Aufstieg die Felskante entlang. Wer hätte das gedacht: Die abschüssigsten Kehren sind sogar mit uraltem Teer befestigt. Ein entgegenkommender Mopedfahrer quetschte sich an uns vorbei. „Hoffentlich verkehren hier keine weiteren Fahrzeuge.“ Der Toyo schuftete sich untertourig bergauf. Die Sonne ging unter. Hier gab es keinen Schlafplatz und wir kamen nur langsam voran. Da tauchte auch noch ein voll beladener rauchender LKW im Schneckentempo vor uns auf. Immerhin war damit gewiss, dass dieser Weg bis ganz nach oben führt. Eine zweite Spur entlang eines kleinen Zwischenanstiegs erlaubte uns, den LKW zu überholen. Doch in der aufziehenden Dämmerung kamen wir nicht mehr weit. Ausnahmsweise parkten wir auf dem erstbesten flacheren Geländestück direkt neben dem Fahrweg. Die Aussicht wäre hervorragend gewesen, wenn die, an anderen Stellen der Felskante und in der Ebene unten auflodernden Buschfeuer hier auch schon durchgezogen wären. Ein spannender Tag musste feierlich beendet werden – mit Knödeln, Blaukraut, Jägersoße und Dosenpilzen.

Der nächste Tag war nicht minder abenteuerlich. Am frühen Morgen suchte uns ein einheimischer Jäger auf. Bernd ärgert sich noch heute, dass er nicht versucht hat, seine fellbesetzte Trillerpfeife zu ertauschen. Zwei Jungs schlugen Bernd im Zielschießen und gewannen dabei eine neue Steinschleuder, und eine ältere Dame hielt ein Schwätzchen mit Händen und Füßen. Einige hundert Meter weiter am Ortsschild von Kassama mündete eine weitere Piste von Süd. In Kassama erstanden wir noch Brotproviant und verließen die Ortschaft Richtung Osten auf der alten Route zum Staudamm des Bafing in Mantali. Trotz miserabler Piste erkannte Bernd einmal mehr in frischen Reifenspuren ein Touristenfahrzeug. Hinter dem nächsten Busch überraschten wir die beiden Schweizer mit ihrem Landrover beim zweiten Frühstück. Zwei Stunden waren rasch verquatscht und ein paar senegalesische Souvenirs machten sich im Anschluss als Weihnachtsgeschenke auf den Landweg in die Schweiz.

So erreichten wir erst in der Hitze des Mittags den Abzweig nach Süden 6,3 Kilometer vor der Konfluenz. Es ging bergab und bergauf. Männer und Frauen bestellten ihre kargen Felder und winkten uns zu. Im Örtchen Bérola schien Schluss zu sein. Der Toyota passte nicht zwischen den Häusern und Gattern hindurch. Noch 3,7 Kilometer. Doch das hier ist schließlich nicht Deutschland – während die ersten nach der Axt springen, um die überstehenden Balken der Dächer zu kürzen, drücken die anderen jegliche Hindernisse einfach zur Seite. Kurz sieht es so aus als würde der Toyo ein Hüttendach komplett abräumen. 800 Meter weiter das nächste Problem: Die gegenüberliegende Seite einer flachen Furt ist zu eng, am zweiten Übergang hängen dicke Äste so tief, dass maximal ein Eselskarren drunter durchkommt. Bernd gibt Gas und bleibt glücklicherweise im engen Flussanstieg nicht hängen.

Die Fahrrad- und Fußwege werden hin und wieder auch von Eselskarren benutzt. Der Toyo kommt gerade so durch. Das nicht einsehbare Gestrüpp am Wegrand ist gefährlich für die Reifen. Ein besonders dichter Dornenbusch zwingt uns aufzugeben. Es sind nur noch 1,8 Kilometer, doch in der Richtung der Konfluenz steigen die dicken Rauchwolken eines Buschbrandes auf. Der Wind steht ungünstig und weht uns entgegen. Trotz der Mittagshitze rennen wir fast den Pfad entlang. Ein Knick nach Südost bringt uns bis 100 Meter an die Konfluenz heran. Einmal mehr sitzt uns die Angst vor Schlangen im Nacken, als wir im lichten Buschwald das trockene mannshohe Gras zur Seite drücken. Wegen des nahenden Buschfeuers hatten wir auf den Einsatz der Gummistiefel verzichtet.

Mit zerkratzten Armen geht es zurück. Bernd zwängt den Toyo durch die zu enge Zufahrt zur Furt. Ein Rad hängt schon 1,5 Meter in der Luft. Der Toyota kippt. Doch die Furche ist so eng, dass der Geländewagen gar nicht umfallen kann. Gegen Steckenbleiben hilft viel Gasgeben. Der Motor heult auf und mit einem Satz steht der Toyo im Bachbett. Noch einmal biegen die Dorfbewohner von Bérola die Äste der Dächer und Gatter beiseite, damit die irren Weißen zurück zur Piste nach Mantali kommen. Es ist schon wieder Spätnachmittag, als wir den Abstieg von der Falaise erreichen. Auf einem ebenso ausgewaschenen Fahrweg erreichen wir entlang der Abbruchkante die Hauptpiste am tags zuvor ignorierten Hinweisschild „Visitez Site touristique Kassama“. Die Aussicht an der Plateaukante wird also schon aktiv vermarktet.

In der stark frequentierten Ebene suchen wir zwischen Feldern, Dörfern, Minen und Wanderarbeitern lange nach einem Versteck für den Schlafplatz - Sonnenuntergang also leider wieder nicht mit Blick auf die Falaise.

Zurück auf der Teerstrasse hatten wir eineinhalb Tage und 108 Kilometer Holperpiste für diesen Ausflug auf dem Tacho.

Fortsetzung bei 13N 12W.

Weitere Reiseberichte aus Afrika unter www.afritracks.de.

English version

15-Nov-2011 -- On top of the plateau of Faléa

Africa Overland - unfinished: Rising visa fees and bureaucratic issues additional to expensive flights, continuously worsening security situation for whites in the Sahel, and the cut-off through Angola and Congo (Democratic Republic) convinced us to visit other culture regions in future. The 6th stage on the Westroute will bring our Toyo back home. This continues the story of 13N 10W.

The new tar route and the bridge over the Falémé gave us extra time for a further trip along Falaise de Tambaoura. Thanks to many gold mines a wide dirt road leads along the plateau edge and offers nice views at the round-hut villages under Baobas cuddling themselves to the foot of the cliffs.

But to get to the Confluence we had to climb the 250 meters high wall to reach the plateau of the Faléa. Unfortunately I couldn’t figure out clearly whether Google Earth showed a footpath or a dirt road. Bernd didn’t believe anyway that there would be a passage. Although we followed a signpost “Project Sante Kassama”, and the colour print of the satellite photographs stated that Kassama lies already on top of the plateau, I started to loose faith while crossing a washed out river bed. Three boys with their bicycles told even something about „goudron “ - whatever they might see as „tar“ at this part of the world.

Suddenly the path began to rise. Hardly as wide as the Toyo a steep bumpy ascent leads along the rock. And at turns was even some old tar. A motorbike driver coming towards us squeezed himself along the wall. “Hopefully no other vehicles will drive this path”. The Toyo slowly drove uphill. The sun went down. There was no sleeping place at the ascent. And in advance suddenly there was a fully loaded truck at snail's speed in front of us. At least now we knew that this path continued up to the plateau. A short second lane at a small not so steep stretch allowed us to overtake the truck. But in the dawn we didn’t come much further. We parked just at the first almost levelled place directly beside the driving path. The view would have been outstanding if the bush fire we could see on other places already had burned here. An exciting day must be celebrated – with dumplings, red cabbage, hunter sauce, and mushrooms.

The next day was adventurous again. In the early morning a local hunter visited us. Bernd still get’s angry about himself that he didn’t try to trade his whistle which was covered with pelt. Two boys won over Bernd while shooting and so they could win a new catapult. An older lady was holding small talk using hands and feet. Some hundred meters further down the road at the sign post of Kassama another piste came in from south. In Kassama we purchased bread and left the village in direction east on the old route to the Bafing dam at Mantali. Despite the miserable condition of the dirt road, Bernd identified once more some fresh traces as tourist vehicle. Behind the next shrubs we met the two Swiss with their Landrover holding a second breakfast. Two hours were easily spent while talking. A few Senegalese souvenirs changed the travel car and tried to become Christmas presents in Switzerland.

So we reached the branch off in the heat at noon with still 6.3 kilometres to go. The stony path went up and down the hills. Men and women worked at their dry fields and waved at us. At Bérola it seemed as a dead end. The Toyota didn’t fit between the houses and gates. There were still 3.7 kilometres left. Finally this is not Germany – while some were searching for an axe to cut the branches of the round huts, some others just pressed the obstacles away. For a short moment it looked like the Toyo would dismantle the roof of a hut completely. 800 meters down the path was the next problem: The opposite side of a ford was too narrow. At the second ford thick branches were hanging so low that only a donkey cart would fit under the trees. Bernd gave full throttle and luckily didn’t get stuck at the ascent from the riverbed.

The bicycle tracks and footpaths are used also by donkey carts, so the Toyo could manage to get through. But as we could not see through the scrubs at the edge of the path, this was dangerous for the tires. Dense thorn shrubs forced us to give up. There were only 1.8 kilometers left. But in the direction to the Confluence there was the thick smoke of a bush fire. The wind was standing against us. Despite the heat at noon we were running down the path. A turn to southeast brought us up to 100 meters to the Confluence. While pressing the dry man-high grass in the light shrub forest down, we had fear of snake bites as we didn’t use our gum boots cause of the hurry to be quicker than the fire.

With scratched arms we finally went back. Bernd squeezed the Toyo through the descend to the ford. One wheel was already 1.5 meters over ground. The Toyota tilted. But the path was so close that the 4x4 couldn’t fall down. The engine howled, the Toyo jumped forward and finally stood in low water. Again the villagers of Bérola had to bend the branches of their roofs and gates to provide space for the crazy foreigners on their way back. It was already late afternoon when we reached the descent of the Falaise. On a similarly washed out track along the rock face we reached the main road at a sign post that we had ignored before “Visitez Site touristique Kassama“. At the rich lowland we had to search long time for a hidden place to sleep between lots of fields, villages, mines, and migratory workers and again couldn’t enjoy the sunset at the Falaise Tambaoura.

Back on tar we had spent 108 kilometres on corrugated dirt roads and one and a half day on this trip.

Continued at 13N 12W.

Further trip reports all over Africa you can find at www.afritracks.net or www.afritracks.de.


 All pictures
#1: Confluence in the middle of scrubs
#2: Scrubs to the North
#3: 90m outside scrubs - bushfire eastwards
#4: Scrubs to the South
#5: Scrubs to the West
#6: GPS in the scrubs
#7: Narrow streets at Bérola
#8: Narrow ford - edge up
#9: Road to the Confluence
#10: Small ford
ALL: All pictures on one page