W
NW
N
N
NE
W
the Degree Confluence Project
E
SW
S
S
SE
E

Chile : Coquimbo

1.6 km (1.0 miles) E of Talca, Coquimbo, Chile
Approx. altitude: 300 m (984 ft)
([?] maps: Google MapQuest OpenStreetMap ConfluenceNavigator)
Antipode: 30°N 109°E

Accuracy: 84 m (275 ft)
Quality: good

Click on any of the images for the full-sized picture.

#2: Blick nach Westen - View west #3: Blick nach Norden - View north #4: Blick nach Osten - View east #5: Blick nach Süden - View south #6: GPS #7: Am Punkt - At S30W71 #8: Berg mit Punkt auf der Rückseite - Hill with S30W71 at the back #9: Kaktus - Cactus #10: Piscotrauben - Pisco-grapes

  { Main | Search | Countries | Information | Member Page | Random }

  30°S 71°W (visit #2)  

#1: 70 m zum Punkt - 70 m to S30W71

(visited by Jonas Kremer)

English

25-Jan-2011 -- Deutsche Fassung

Auf meiner großen Rundreise durch Chile hatte ich mir den Punkt S30W71 zum Besuch ausgesucht, der sowohl mein erster Punkt in Südamerika als auch gleichzeitig mein erster besuchter Punkt auf der südlichen Hemisphäre überhaupt werden sollte.

Von meiner Unterkunft in La Serena ging ich also zum im Osten der Stadt gelegenen Busbahnhof am Plaza de Abastos und suchte nach einem Bus in das für seine Pisco-Trauben berühmte „Valle del Elqui“. Laut meiner Landkarte sollte der Ort Talca nahe des Konfluenzpunktes liegen, so dass ich das „collectivo“ nach etwa 25 km Fahrt an der Haltestelle „Quebrada de Talca“ verließ. Von hier waren es noch ca. 3,5 km Luftlinie zum Punkt. Ich folgte also in der inzwischen schon sehr heißen Spätvormittagssonne der Straße weiter nach Osten entlang vieler Traubenreben und anderer fruchtbarer Felder mit exotischen Früchten. Nach etwa 2,5 km Fußweg überquerte ich einen Fluss und in etwa 600 m Entfernung vom Punkt musste ich schließlich die Straße nach rechts verlassen, um mich nicht wieder von S30W71 zu entfernen.

Ich fand eine Stelle im Zaun, die herunter getreten war und ging also entlang eines Feldes auf einen steilen, steinigen Berg zu, an dessen Fuß ich noch immer 320 m vom Punkt entfernt war. Einen ersten Versuch, den Punkt auf der Luftlinie, also durch Besteigen des Berges, zu erreichen brach ich nach ca. 10 Minuten ab, da der Hang ziemlich steil und der Untergrund durch viele Steine zum einen extrem locker war, zum anderen durch den Bewuchs mit äußerst stacheligen Kakteen ein Sturz auch äußerst schmerzhaft gewesen wäre. Ich wollte also zunächst einen anderen Weg um den Berg herum finden. Am Fuß entlang nach Osten stellte sich allerdings bald heraus, dass dieser Weg sehr lange dauern würde, da ich durch dichten Bewuchs und diverse Gräben nur sehr langsam voran kam. Ich kehrte also zum Ausgangspunkt zurück und wollte den Berg in die andere Richtung umrunden, doch auch dieses Vorhaben scheiterte bald aus den gleichen Gründen, so dass ein Aufstieg doch unvermeidlich wurde. Ich suchte also einen möglichst günstigen Einstieg und kraxelte, oft auf allen vieren und kleine Steinrutsche verursachend in der sengenden Sonne steil bergan. Selbstverständlich nahm hierbei die Entfernung zum Punkt nur sehr langsam ab. Nach ca. 25 Minuten erreichte ich eine Art Grat, auf dem ich in einigen wohl vom Wasser nach Regenschauern gebildeten Pfaden weiter dem GPS-Pfeil folgte. Dabei musste ich diverse Male mit den Stacheln verschiedener Kakteen Bekanntschaft machen, die ich zum Teil noch zwei Tage später irgendwo erfühlte und entfernen musste. Nach weiteren kurvigen 20 Minuten entlang der noch steileren Rückseite des Berges war ich dem Punkt schließlich bis auf 70 m nahe gekommen.

Angesichts der extremen Hitze und des mir noch bevorstehenden Abstiegs verzichtete ich auf eine weitere Annäherung und nahm die Bilder schließlich von hier aus auf. Es bot sich ein fantastischer Ausblick in das Elquital, den ich allerdings nicht wirklich genießen konnte, da mir der Abstieg doch Sorgen bereitete. Vorsichtig machte ich mich also daran, zunächst den Weg entlang des Grates zurück zum Ausstiegspunkt aus dem Aufstieg zu finden und mich schließlich, teils rutschend und immer den Kakteen ausweichend auf den steilen Weg nach unten zu machen. Nachdem ich für den Rückweg ebenfalls ca. 45 Minuten benötigte, war ich also nach insgesamt gut 1,5 Stunden erschöpft und erleichtert, jedoch um einen Konfluenzpunkt reicher, wieder unten am Fuß des Berges.

Schließlich hielt ich an der Straße in Richtung La Serena an der Haltestelle ”Las Villas“, die übrigens nur 1200 m vom Punkt entfernt liegt, wieder ein ”collectivo“ zurück nach La Serena an, wo ich mich mit einem Nachmittag am Strand ”Playa el Corsario“ und im Meer belohnte.

English

25-Jan-2011 --

On my big trip around Chile I chose S30W71 near La Serena to become my first CP in South America and on the southern hemisphere at all.

From my hostel I walked to the bus station at Plaza de Abastos and looked for a “collectivo” in direction of the famous “Valle de Elqui”, where the grapes are cultivated, which are used for the “Pisco”-production. This was very easy, since the “Valle de Elqui” is a relatively touristic area with many visitors. My map showed a village called “Talca” to be nearest to S30W71, so I left the collectivo after 25 km at the bus-stop “Quebrada de Talca”. No village can be seen from here, but S30W71 only is 3.5 km away. So I started walking east along the street through grape-fields and other exotic-fruit crops. After 2.5 km I crossed a river on a bridge and finally the street led me into the minimal distance of 600 m to S30W71.

I had to leave the street to the right, walking along a field. In front of me was a steep and rocky hill, overgrown mainly by cactuses. At the bottom of that hill, still 320 m were left to the CP. So I tried climbing up, but after 10 Minutes I decided to search for another way, since I only had covered a distance of about 30 m. At first I tried to circle the hill to the east, later to the west, but both ways turned out to be impassable due to heavy vegetation. So the only chance seemed to be climbing, finally. I searched for a proper starting-point for the ascend of the hill and after ca. 25 minutes of scrambling in the hot sun, mainly on all fours, causing little boulder avalanches permanently, I arrived on a ridge, on which I could walk a little bit faster, but still had to be very careful, not to get into contact with cactuses’ pricks (which did not work all the time). So after some more 20 minutes I had reduced the distance to S30W71 to 70 m.

Due to the extreme heat and the forthcoming descend I decided not to go for all the zeroes but to take the photos from here. It was a fantastic view of the Elqui landscape and after a little break I started walking back to the point where I had reached the ridge. From here I climbed down very carefully, always trying not to stumble and fall into the cactuses. Since the way back also took about 45 minutes I arrived back at the bottom of the hill after some exhausting 90 minutes, but having conquered one of my most difficult CPs.

Back at the street I stopped a collectivo to La Serena at the stop “Las Villas”, which only is 1200 m from S30W71, where I rewarded myself with an afternoon at the wonderful “Playa el Corsario”.


 All pictures
#1: 70 m zum Punkt - 70 m to S30W71
#2: Blick nach Westen - View west
#3: Blick nach Norden - View north
#4: Blick nach Osten - View east
#5: Blick nach Süden - View south
#6: GPS
#7: Am Punkt - At S30W71
#8: Berg mit Punkt auf der Rückseite - Hill with S30W71 at the back
#9: Kaktus - Cactus
#10: Piscotrauben - Pisco-grapes
ALL: All pictures on one page