English version
Deutsch
09-Jul-2005 -- Das erste Mal las ich vom Degree Confluence Project vor einiger Zeit in einem deutschen Wochenmagazin und ich war sofort begeistert, da Madagaskar eines der letzten fast vollständig unerforschten Länder der Welt schien, aber damals besaß ich noch kein GPS-Gerät. Da ich aber seit einigen Wochen eines habe, und Madagaskar dank Abwesenheit von Zäunen, der freundlichen Bevölkerung und der beeindruckenden Landschaft perfekt zum Wandern ist, war es nicht schwer, meine Freunde hier mit dem Confluence-Virus zu infizieren...
Der erste Versuch, den Punkt 18S 48O auf der Fahrt zum See Alotra mitzunehmen, scheiterte allerdings, da bereits der Abend hereinbrach und es zu spät war, die letzten Kilometer bis zum Punkt zu wandern. So entschieden wir uns, eine eigene Expedition durchzuführen und die Wahl fiel auf 19S 46O, da er sich nicht zu weit entfernt vom Ende der Route Nationale 1 befand und wir die Gegend dort noch nicht kannten.
Wir brachen früh in der Hauptstadt Antananarivo auf und nach einer gemütlichen Fahrt von vier Stunden erreichten wir den Abzweig von der asphaltierten Route Nationale. Wir waren nicht sehr sicher wie wir den Punkt erreichen würden, wir hatten zwar die topographische Karte der Gegend dort, da sie aber 1959 gedruckt worden war, waren wir nicht allzu optimistisch, dass die in der Karte gezeigten Pisten noch vorhanden waren... Außerdem waren zwei Flüsse zu durchqueren und wir stellten uns auf einen längeren Fußmarsch und die Suche nach einer Piroge oder Furt ein.
Zu unserer Überraschung waren die Wege nicht allzu schlecht, und die Flüsse waren einfach mit dem Auto zu durchqueren, und nachdem wir das kleine Dörfchen Soamanana durchquert hatten, fanden wir den Punkt in einer kleinen kultivierten Senke, in der die Reisfelder und kleinen grünen Bäume einen netten Kontrast zum umgebenden trockenen und braunen Hochland abgaben.
Nachdem wir die Bilder vom Punkt aufgenommen hatten, hielten fünf Madegassen ihre Fahrräder an, um die seltsamen Vazahas zu beobachten, und aufgrund unserer begrenzten Madagassisch-Kenntnisse versuchten wir erst gar nicht, unser Treiben zu erklären, dazu kommt, dass Madagassisch nicht gerade die Sprache der Wahl ist, um technische Zusammenhänge zu erläutern (so besteht das Wort Abflugtafel zum Beispiel tatsächlich selbst aus gut einem Dutzend Begriffen), aber unsere Erklärung "Zanga zangana" - Spazierengehen - stellte sie vollständig zufrieden, und bestimmt haben sie jetzt einige Geschichten von seltsamen Vazahas und von ihrem seltsamen Interesse für harmlose Reisfelder zu erzählen...
Nach diesem einfachen Erfolg fuhren wir zurück nach Ampefy um etwas mehr zu Wandern und alte Vulkane erklettern zu können, aber unsere Gedanken waren bereits beim nächsten zu erforschenden Punkt...
English version
09-Jul-2005 -- I have read first about the Degree Confluence Project some months ago in a German weekly magazine and I got very interested about it, since Madagascar seems to be one of the last nearly completely unexplored countries in the world, but at this time I didn't yet possess a GPS. But some weeks ago I got one, and while Madagascar is perfect for hiking - no fences, friendly people and an amazing landscape, it was easy to infect my friends with the confluence hunting virus.
The first approach to find our first confluence point failed when we tried to pass by 18S 48E on our way to lake Alotra, night came close and it was too late to walk the last few kilometres to the point. So we decided to start an own confluence expedition, and we have chosen 19S 46E because it seemed to be not too far from the end of the Route Nationale 1 in an area where we haven't been yet.
So we started in the capital Antananarivo early in the morning and after an easy four hours' drive on the Route Nationale, we left the paved road to come close to the point. There was a lot of uncertainness about how to reach the point, we had got the topographical map of this area, but since it was printed in 1959 we weren't too optimistic that the "jeep-able" road still existed... also there were two rivers to be crossed and so we were prepared for a long walk, and maybe a longer search for a pirogue or a ford.
But to our surprise the road was not too bad, we even could cross the two rivers with our car, and after we had passed the small village Soamanana, we found the point some ten meters off the path down in a small fertile valley, the rice fields and small green trees there gave a nice contrast to the brown and dry highland around it.
When we had finished shooting the photos, five Malagasy men stopped their bicycles to watch the strange Vazahas doing their weird practices, and due to our limited language abilities we didn't try to explain what we are doing, Malagasy, too, is not the language of choice to explain technical things (e.g. the word for departure table actually exists of about a dozen of words itself...), but our explanation "Zanga zangana" - taking a walk - satisfied them completely, and we are sure they got a lot of stories to tell about silly Vazahas and their strange interest in harmless rice fields...
After this easy success we drove back to Ampefy to do a little more hiking and climbing old volcanoes, but our thoughts already belonged to the next points waiting for exploration...